Ganz platt gesagt ist Erfolg, wenn man seine Ziele erreicht oder sogar übererfüllt hat. Der Erfolg eines freien Digitalen ist insofern in erster Linie abhängig von der Strategie, vom Business-Plan und von den Meilensteinen, die er zu Beginn für sich und das Newsroom-Vorhaben definiert hat. Außerdem ist die Kommunikation und die Außenvermarktung von zentraler Bedeutung!
In aller Regel wird sich Erfolg eines freien digitalen Unternehmens aber anhand von Indikatoren bemessen lassen, wie Bekanntheit und Popularität, Reichweite, Leserfeedback und -interaktion und Umsatz.
Um hier auf allen Ebenen zu punkten, kommt es in unserer Erfahrung auf die folgenden Dinge an:
Die zahlenden Kunden zufrieden stellen
Bekannt werden und eine starke Community aufbauen
Aktuellste Content- und Tracking-Technologien nutzen
Qualität liefern – und zwar auf allen Ebenen
Sich gut vermarkten, Veränderungen und Erfolge kommunizieren - nach außen, aber auch nach innen!
Was heißt das im Einzelnen?
A. Die zahlenden Kunden zufrieden stellen
Abhängig vom Monetarisierungsmodell sind das entweder die Abonnenten oder die Webekunden oder beides. Da wir (siehe oben) davon abraten, sich gleich zu Beginn auf eine harte Paywall zu verlassen, möchten wir das mit dem Zufriedenstellen von Werbekunden vertiefen (auf die zufriedenen Leser gehen wir dann in Punkt 2 ein). Folgendes ist zentral, damit Werbekunden glücklich sind und vor allem: wiederkommen und wieder buchen.
Halten, was man verspricht – und wenn möglich auch mal „übererfüllen“: Weniges zerstört mehr Vertrauen als gebrochene Versprechungen. Ja, es mag besser klingen, angeblich zwei Millionen Leser im Monat zu erreichen. Ein Werbekunde wird aber spätestens während seiner laufenden Kampagne merken, dass das irgendwo nicht stimmen kann. Diesen Kunden hat man für die Ewigkeit verloren. Ebenso freut sich jeder über das ein oder andere Goodie: Mal ein Kombi-Paket mit einer kostenlosen Leserbefragung oben drauf oder ein Barter Deal – auch so lassen sich Kunden überzeugen, dass man ein zuverlässiger Partner ist, der nicht nur das eigene Wohl, sondern auch das seiner Kunden stets im Sinn hat.
Wirkung transparent machen: Es ist einer der großen „Nachteile“ der modernen Data Analytics, dass sich Werbekunden mit Pauschalaussagen nicht mehr so leicht abspeisen lassen. Dazu gehören Klassiker wie „Unsere Auflage beträgt 35.000, d. h. 35.000 Leser werden Ihre Anzeige sehen“, „Jedes Exemplar wird übrigens von mindestens drei verschiedenen Personen durchgeblättert und gelesen“ und „Jeder zweite Leser wickelt außerdem noch das Pausenbrot des Sprösslings in die Zeitungsseite mit Ihrer Anzeige ein“. Heute lassen sich hochpräzise Aussagen dazu treffen, wie viele Leser eine Anzeige tatsächlich für welchen Zeitraum im Blickfeld hatten. Da wird eine Auflage von 35.000 schnell zu nur noch 1.000 Personen, die tatsächlich einen längeren Blick auf die Anzeige des Kunden geworfen haben. Die einzige Strategie, die hier hilft, ist volle Transparenz. Bestenfalls können Werbekunden sogar live auf die Performance-Statistiken des gekauften Produkts zugreifen. Da lässt sich nicht schummeln – und genau das wird viele Werbekunden von der Integrität und Vertrauenswürdigkeit des freien Digitalen und seines Newsrooms überzeugen.
Die transparente, offene Kommunikation über einen stabilen Kanal ist also mehr ein „Muss“ aks ein „Kann“.
Wirkung sichtbar machen: Ob eine Display- oder Contentwerbung nun tatsächlich einen Mehrwert für den Werbenden geleistet hat, lässt sich meist nicht so richtig sagen. Deshalb sollten freie Digitale überlegen, wie sie helfen können, den Mehrwert von Werbung auf der eigenen Plattform sichtbar zu machen. Das kann zum Beispiel eine Befragung von Lesern vor und nach Schaltung der Werbung zur Bekanntheit einer Marke oder eines Produkts sein, um Verbesserungen aufzuzeigen. Das kann aber auch einfach nur ein persönliches Gespräch zur Diskussion der Performance für sich und im Vergleich zu anderen Werbenden sein.
B. Bekannt werden und eine starke Lesercommunity aufbauen
Wer mit seinem Blog bzw. Newsroom durchstarten will, sollte sich von Anfang an darum kümmern, sich und das neue Content-Angebot bei möglichst vielen bekannt zu machen. Natürlich sind das allen voran Leser, doch auch Netzwerkkontakte, Multiplikatoren und potenzielle Werbekunden gehören dazu.
Schon vor dem Start sollte man sich deshalb mit Marketing- und Networking-Maßnahmen auseinandersetzen und überlegen, was genau man davon zu welchem Zeitpunkt für den Aufbau der eigenen Nachrichtenseite umsetzen will. Zu den Maßnahmen gehören beispielsweise
die erste Vorstellung des neuen Newsrooms – sowohl den Lesern gegenüber auf der Plattform, als auch bei wichtigen Kontakten wie Pressestellen und Co., mit denen man voraussichtlich viel zu tun haben wird
Online-Marketing via Social Media in Form von gesponserten Posts oder Like-Kampagne
Offline-Marketing in Form von Flyer-Verteil-Aktionen (an Passanten oder in Läden in der Umgebung), Plakatkampagnen oder Info-Ständen auf Messen und Festen
die Teilnahme an Messen, Terminen und Co., um mit lokalen Politikern, Unternehmern, Kollegen und weiteren Multiplikatoren in Kontakt zu kommen und im Gedächtnis zu bleiben
Bei allem Marketing kommt es bei der Steigerung der Bekanntheit und Reputation des Blogs bzw. Newsrooms jedoch vor allem auf die Zufriedenheit der Leser an. Dafür müssen freie Digitale die Leser begeistern, an sich binden und zu Multiplikatoren machen.
Ein Newsroom lebt schließlich mit und durch seine Leser. Sie schaffen Traffic auf der Seite und beleben die Kommentarfelder. Wer seine Leser eng miteinbezieht und in den journalistischen Schaffensprozess integriert, profitiert zudem von wertvollen Synergieeffekten. Leser, die sich mit einem Medium identifizieren können und gerne damit interagieren, schließen sich zu Communities zusammen. Lesercommunities stärken die eigene Marke und Bekanntheit. Die Leser werden zu kostenlosen Werbetrommeln, die beginnen, auch Freunden und Bekannten vom Newsroom zu erzählen und ihn weiterzuempfehlen.
Gerade im Web-2.0-Zeitalter sollte man Leser und Mitarbeiter daher nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Mitgestalter der Seite betrachten. Die digital emanzipierte Masse möchte ernst genommen werden, möchte Antworten auf Fragen und Reaktionen auf Kommentare. Denn
wenn ihre Meinung zählt, fühlen sich die Leser nicht nur abgeholt, sondern auch wertgeschätzt.
Das ultimative Ziel der Leserwertschätzung ist eine Steigerung der Newsroom-Bekanntheit via Empfehlungen: Sind die Leser zufrieden, erzählen sie das im besten Fall Freunden und Bekannten und verweisen sie an die Nachrichtenseite. Je mehr Leser sich für ein interaktives Nachrichtenkonzept begeistern, desto mehr Menschen erreicht man. Und es geht noch weiter: Je mehr Leser sich beteiligen, desto eher stößt man auf Themen, die viele Leser interessieren – und die sonst kein Wettbewerber so einfach aus dem Ärmel schütteln kann.
C. Aktuellste Content- und Trackingtechnologien nutzen
Die Möglichkeiten, Content zu erstellen, zu verbreiten und auszuwerten, werden immer umfangreicher, immer effizienter und immer klüger – dank der laufenden Weiterentwicklung von Content-Technologien. Die Geschwindigkeit, mit der im Software-Bereich seit Jahren erfunden und innoviert wird, sollte man sich als freier Digitaler unbedingt zunutze machen. Neue Technologien können helfen, mehr aus sich selbst und der eigenen Arbeit herauszuholen. Umso mehr man über die Performance seiner eigenen Artikel und der Kampagnen von Kunden weiß, desto besser kann man auf Schwachstellen eingehen. Mit besseren Artikeln und Vermarktungsprodukten kommen mehr Leser sowie Kunden und damit auch mehr Geld in die Kasse.
Der Einsatz neuester Content- und Analyse-Technologien sollte es bestenfalls ermöglichen, den Erfolg auch bei gleichbleibenden Ressourcen weiter zu steigern. Technologie sollte in gewisser Weise zum besten Mitarbeiter des freien Digitalen werden. So kann er zwar eine „Ein-Mann“-Bude sein, dafür aber trotz der Beschränkung eines Tages auf 24 Stunden mehr leisten und erreichen. Durch einen verlässlichen technischen Partner lassen sich Ausfallzeiten minimieren; Durch intelligente Personalisierung, durch metadatenbasiertes, vollautomatisches Targeting, optimierte Verweildauern und bessere Vorhersagen darüber, welche Themen die Community wirklich interessieren – durch all das und mehr lässt sich das Angebot des Blogs bzw. Newsrooms für jeden einzelnen Leser und Werbekunden optimieren, ohne auch nur eine Minute an Mehrarbeit investiert zu haben.