Als Journalist selbstständig machen – so geht's!

Papierkram und Bürokratie, damit muss man sich unter anderem rumschlagen, wenn man sich als Journalist selbstständig machen möchte.

Als Journalist selbstständig machen – so geht's!

Wie bei jeder Selbstständigkeit gibt es vorab einige Angelegenheiten zu klären, was Gewerbe, Steuern, Versicherungen usw. betrifft. Wir geben ein paar Tipps an die Hand, die den Einstig erleichtern können.

Selbstständig machen als Journalist: Ein Schritt-für-Schritt-Guide

Wenn man sich als Journalist selbstständig machen möchte, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Entweder man arbeitet als freier Mitarbeiter für mehrere Medienhäuser und nimmt deren Aufträge an, um Einkommen zu generieren.
  • Oder man startet etwas ganz Neues: wie eine eigene Nachrichtenseite, die man monetarisiert.

Einen eigenen Newsroom aufzubauen, ist aufregend. Besonders in der Anfangsphase steckt man voller Tatendrang und würde am liebsten sofort loslegen. Jedoch gibt es zu Beginn die ein oder andere „nervige“ Angelegenheit, mit der man sich auseinandersetzen muss.

Muss ich ein Gewerbe anmelden? Wie versichere ich mich und wie viel muss ich in die Sozialkasse einzahlen? Was muss ich dem Finanzamt melden?

Da schwirrt einem schnell mal der Kopf. Viele der organisatorischen Angelegenheiten finden sich mit etwas Rechercheaufwand auf den Internetseiten von Ämtern und Hilfsforen. Um Zeit und Nerven zu sparen, haben wir zusammengetragen, was man für den Start der eigenen Newsroom-Seite vorab klären sollte:

1. Muss ich als freier Journalist ein Gewerbe anmelden?

Wenn man sich als Journalist selbstständig macht, muss man kein Gewerbe anmelden, da die Tätigkeit unter die Freien Berufe fällt. Eine Gewerbesteuer muss damit auch nicht abgeführt werden. „Generell versteht man unter den Freien Berufen wissenschaftliche, künstlerische, erziehende, unterrichtende sowie schriftstellerische Tätigkeiten, die auf einer besonderen Qualifikation beruhen.“ Anders sieht es wiederum aus, wenn man beispielsweise eine Online-Nachrichtenseite betreibt, auf der man auch Werbeprodukte vertreibt. Dann muss man einen Gewerbeschein beantragen.

2. Welche Angaben muss ich beim Finanzamt machen?

Wenn die freiberufliche Tätigkeit zu den Freien Berufen zählt, müssen beim Finanzamt kaum Angaben gemacht werden. Man setzt das Finanzamt lediglich darüber in Kenntnis, dass man sich als freier Journalist selbstständig macht, und bekommt eine Umsatzsteuernummer zugeteilt. Will man, wie bereits erwähnt, auch durch Werbung Umsätze generieren, muss zusätzlich der Gewerbeschein beantragt werden.

3. Muss ich mich als freier Journalist selbst versichern?

Selbstständige müssen sich in der Regel selbst versichern. Den Anteil, den der Arbeitgeber in einem klassischen Anstellungsverhältnis übernehmen würde, trägt der Selbstständige. Für eine bestimmte Berufsgruppe, zu der u. a. Künstler, Autoren und Journalisten zählen, gibt es aber die Möglichkeit zur Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse (KSK). Die KSK übernimmt den Anteil, den in einem Anstellungsverhältnis der Arbeitgeber übernehmen würde. Bei der KSK muss man sich in Eigeninitiative melden und mehrere Nachweise über seine seine Selbstständigkeit erbringen. Bis man angenommen ist, können mehrere Monate vergehen, während denen man sich bei seiner Krankenkasse freiwillig versichern sollte. Ist man schließlich in der KSK, kann man aber rückwirkend den zu viel bezahlten Betrag erstattet bekommen.

4. Muss ich eine Steuererklärung machen?

Als freier Journalist wird man um eine Steuererklärung nicht herumkommen. Die kann sich am Ende sogar richtig lohnen. Wenn man weiß, was man absetzen darf, kann man ordentlich Steuern sparen. Hier lohnt es sich möglicherweise sogar einen Steuerberater hinzuzuziehen. Dieser kennt gewiss noch den ein oder anderen Tipp, wie man seine Ausgaben clever geltend machen kann.

Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, sollte man eine Checkliste erstellen, mit allen Fragen und To-dos, die man vor Newsroom-Start beantwortet bzw. erledigt haben möchte. Auch wenn dieser „Papierkram“ anstrengend sein kann und Nerven kostet – man kann sich so sehr gut einen Überblick verschaffen, der einem später das Arbeiten erleichtert.

5. Auf den individuellen Einzelfall achten

Wir geben in diesem Artikel lediglich Tipps und Anregungen, wie man den Einstieg in die Selbstständigkeit anpacken kann. Wir übernehmen keine Haftung für die Angaben, auch wenn wir diese nach bestem Gewissen recherchiert haben. Dennoch ist es wichtig, auch auf den Einzelfall zu achten. Was für den einen Journalisten perfekt zutrifft, könnte bei einem anderen mit neuen Voraussetzungen anders aussehen. Für die Details lohnt es sich, beispielsweise einen professionellen Steuerberater zu befragen.

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