Über Authentizität, Bloggen und wie man Geld verdient

Einen Blog zu betreiben, auf dem man persönliche Gedanken, Vorlieben und Abneigungen teilt, sollte eigentlich der Inbegriff von Authentizität sein.

Über Authentizität, Bloggen und wie man Geld verdient

Das ist auch oft so. Zumindest solange man kein Geld mit dem Bloggen verdient. Denn dann muss man sich als Blogger überlegen, wie man Authentizität, Bloggen und das Annehmen bezahlter Aufträge unter einen Hut bekommt.

Was bedeutet "authentisch"?

Sucht man im Duden nach dem Wort "authentisch", steht dort als Bedeutung "echt; den Tatsachen entsprechend und daher glaubwürdig". Ein authentischer Blog ist als ein Blog mit Inhalten, die der Wahrheit (wenn auch der subjektiven Wahrheit des Bloggers) entsprechen. Die Inhalte sind so ehrlich geschrieben, dass sie glaubwürdig rüberkommen. Eine Person, die authentisch ist, ist sozusagen "ungeschminkt", ganz sie selbst und verstellt sich nicht – oder erweckt zumindest den Eindruck, sich nicht zu verstellen.

Besonders in der Wahrnehmung von Werbung wird Wert auf Authentizität gelegt. Keiner möchte vorgegaukelt bekommen, wie toll ein Produkt oder ein Service ist, wenn das gar nicht stimmt. Man wird nicht gerne angelogen. Die Enttäuschung ist dann groß, wenn man ein beworbenes Produkt aus den angepriesenen Gründen kauft und dann feststellen muss, dass die Vorteile eine große Lüge waren. Diese negativen Gefühle übertragen sich auf den Anbieter des Produktes und schädigen dessen Ruf. Er gilt als unauthentisch, unaufrichtig und falsch. Auch von Bloggern, die Produkte bewerben, erwartet man diese Authentizität.

Wie finanzieren sich Blogger eigentlich?

Wenn man sich dazu entscheidet, professionell zu bloggen und damit auch seinen Lebensunterhalt (komplett oder teilweise) bestreiten zu wollen, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie man mit Bloggen Geld verdienen kann. Ich führe im Folgenden einmal die herkömmlichsten Einnahmequellen von Bloggern auf: (würde ich anders schreiben und das würde streichen, weil du es ja schreibst. Eigentlich brauchst du auch nix mehr zu schreiben, weil du es ja vorher ankündigst)

Bezahlte Kooperationen

Immer mehr Unternehmen bezahlen Blogger dafür, dass sie ihre Produkte und Dienstleistungen testen und auf ihren Plattformen (Blog, Social Media) vorstellen. Von ausführlichen Blogartikel über Kurzrezensionen bis hin zu Bildern, Videos oder digitalen Stories sind Darstellungsmöglichkeiten denkbar. Kleinere Blogger bekommen kostenlose Produktsamples in unterschiedlichem Wert zur Verfügung gestellt. Blogger mit einer höheren Reichweite (also mit vielen Lesern und/oder Followern) werden anhand dieser Reichweite gestaffelt bezahlt.

Affiliate

Auf dem Blog können Blogger Affiliate Marketing betreiben, indem sie die Produkte, die sie vorstellen, gleich im Shop verlinken. Der Leser kann also direkt vom Blog aus den Artikel kaufen. Der Blogger wird dann von der Produktmarke prozentual am Einkaufswert des Leser beteiligt. Auch wenn die Einzelbeträge an sich gering sind, kann dabei schon einiges an Geld zusammenkommen. Ein Blogger mit hoher Reichweite kann sich so ganz nebenbei ohne weiteren Mehraufwand etwas dazuverdienen. Auch Werbebanner mit Links dienen als mögliche Einnahmequelle.

Expertise

Blogger, die schon länger "im Business sind", können ihre Erfahrungen und Expertise im Blogging-Bereich zu Geld machen. Auftritte als Speaker bei Fachveranstaltungen zu ihrem Blogthema, Beratung für andere Blogger oder die, die es noch werden möchten, Schulungen usw. sind nur ein paar der Möglichkeiten, wie man sich als Bloggerperson selbst vermarkten kann. Allerdings bedarf es hierzu mehrjähriger Erfahrung und einem bestimmten Bekanntheitsgrad, bevor man Angebote solcher Art bekommt bzw. bevor man solche Leistungen anbieten sollte.

Ob diese Arten, um mit dem Bloggen Geld zu verdienen, authentisch sind oder nicht, hängt ganz von dem Blogger ab und wie er mit der Vermarktung umgeht. Wenn man sich durch Blogging finanziert, bedeutet das nicht automatisch, dass man nicht mehr authentisch ist oder nur noch aufs Geld aus ist. Tatsächlich gibt es viele Positivbeispiele von Bloggern, die es schaffen, professionelles Blogging, Glaubwürdigkeit und Geldverdienen unter einen Hut bekommen. Außerdem kann die Wahrnehmung von Authentizität auch subjektiv sein und hängt auch vom Betrachter und seiner Grundeinstellung gegenüber dem Blogger ab.

Authentizität, Bloggen und Geld vereinbaren – gibt es ein Rezept?

Die Anforderungen der Authentizität richten sich auch an Blogger, besonders an diejenigen, die mit der Platzierung von Produkten auf ihrem Blog oder den Social-Media-Kanälen Geld verdienen. Sie stehen sogar noch mehr in der Kritik, da sie als "private" Person mit den Produkten werben und ihre Leser/Follower vom Kauf überzeugen möchten. Man nennt Blogger, die mit dieser Art des Marketings arbeiten, auch Influencer. Laut OnlineMarketing.de definiert man Influencer Marketing so: "Beim Influencer (engl. to influence: beeinflussen) Marketing werden gezielt Meinungsmacher mit einer reichweitenstarken Community für Marketing- und Kommunikationszwecke eingesetzt. Ziel ist es, auf Grundlage des Vertrauens der jeweiligen Zielgruppe zu den Influencern, die Wertigkeit und Glaubwürdigkeit der eigenen Markenbotschaft zu steigern." Das bedeutet, Influencer nutzen das in sie gesetzte Vertrauen und ihre Authentizität, um Geld an Kampagnen zu verdienen. Merken die Leser allerdings, dass das vorgestellte Produkt schlecht ist oder die Vermarktung nicht glaubwürdig ist, wird schnell und oftmals harsch Kritik geübt.

Es gibt ein paar Indizien, die für bzw. gegen die Authentizität bestimmter Blogger sprechen, die ich gerne mal zusammentragen würde. (s.o.)

Woran man einen authentischen Blogger erkennen kann:

  • Ein authentischer Blogger nimmt nicht jede Kooperationsanfrage an. Er wählt seine Kunden nach bestem Gewissen aus und überprüft, ob die Marke auch zum eigenen Image passt. Ein Sportblogger, der Werbung für Zigaretten macht, wäre wahrscheinlich weniger authentisch.
  • Ehrliche Rezensionen erkennt man sofort. Schreibt ein Blogger über jedes vorgestellt Produkt nur, wie toll und perfekt es ist, glaubt man ihm spätestens bei der dritten Produktrezension nicht mehr. Der Blogger darf und soll sich auch rausnehmen, Negativpunkte anzusprechen. Das weiß auch der Kunde, der sich keine Positivrezensionen erkaufen darf.
  • Auch wenn es vielleicht störend und "unschön" ist: Als professioneller Blogger kennzeichnet man Werbung. Man ist sogar dazu verpflichtet. Auf Instagram regnet es Abmahnung, da manche Influencer gerne mal "vergessen" Werbung als solche zu kennzeichnen. Schleichwerbung ist nicht zulässig und kann einem schwere rechtliche Schwierigkeiten bereiten.
  • Ausgewogenheit bei den vorgestellten Produkten ist ebenso wichtig. Immer nur ein und dieselbe Marke zu bewerben wirkt schnell unglaubwürdig. Der Blogger sollte auf das Gleichgewicht seiner Artikel achten und mit unterschiedlichen Kunden zusammenarbeiten.

Was ist Dir an einem professionellen Blog besonders wichtig? Gibt es etwas, was Du als besonders (un)authentisch empfindest?

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